Laut einem Artikel vom 24.10.2009 im Ems-Report gibt es im ehemaligen Emslage über 45 Hähnchen pro Einwohner und es gibt bereits Anträge für rund doppelt so viele Hähnchenmastplätze. Fragt sich nur, wer konsumiert plötzlich so viele Hähnchen mehr, als früher? Auch bisher schon war doch nirgends eine Verknappung im Angebot an Hähnchen zu spüren - oder?
Können so viele neue Masthähnchen-Produzenten überhaupt noch wirtschaftlich produzieren oder machen sie sich gegenseitig so viel Konkurrenz, dass am Ende viele auf der Strecke bleiben? Bei einem Überangebot muss es doch dazu kommen, dass die Abnehmer (die Schlachtereien) die Preise drücken (wie es aktuell bei den Milchpreisen geschieht). Wird durch diese Konzentration nicht die Gefahr erheblich vergrößert, dass eine Seuche schnell viele Betriebe erreicht?
Eine derartige Konzentration bei der Hähnchenmast ermöglicht natürlich entsprechende Groß-Schlachtereien usw. - und damit preisgünstige Herstellung der Ware, was dem Verbraucher zu Gute kommt. Aber: wo wurden denn die Hähnchen bisher produziert? Wer wird da vom Markt verdrängt?
Andersherum: wo können sich jetzt Anwohner von Hähnchenställen freuen, dass dort die Geruchsbelästigung aufhört, weil dieser Betrieb schließen muss? Auch wird dadurch dort der Transportverkehr abnehmen. Nachteil für bisherige Maststall-Standorte: weniger Gewerbesteuereinnahmen, weniger Arbeitsplätze usw.
Laut dem Artikel wird jetzt sogar die A 31 "Chicken-Highway" genannt, was darauf hinweist, dass der Transport zu und von den Hähnchenmastställen über eben diese Autobahn läuft.
Hat schon mal jemand darüber nachgedacht, dass die heutige Hähnchenmast nichts mehr mit Landwirtschaft zu tun hat, sondern reine Industrie ist, weshalb die Mastställe ja auch von den Finanzämtern als Gewerbebetriebe für die Grundsteuer bewertet werden? Darf sich der Betreiber also überhaupt noch Bauer bzw. Landwirt nennen?
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